Hilfe zu Patientenakten

Informationen zu den einzelnen Spalten in der Patientenakten-Ansicht:

Spalte Kommentar
Anstalt dreistelliges Kürzel für den Ort der ehemaligen psychiatrischen Einrichtung. Nähere Informationen zur Provenienz der Patientenakte (Archiv, Bestand, Aktennummer) finden sich in den Detailansichten zu den jeweiligen Patientenakten.
Akte die von der psychiatrischen Einrichtung vergebene Aktennummer. Bei der Lagerung der Akten in nummerierten Kartons wird auch die Kartonnummer angegeben. Die Aktennummern sind teilweise nicht eindeutig, etwa in Kaufbeuren-Irsee oft doppelt vergeben.
Name Name des Patienten. Nachnamen werden auf den ersten Buchstaben gekürzt. Zu den archivrechtlichen Rahmenbedingungen und dem Umgang mit Patientennamen in Veröffentlichungen siehe Schiegg (2022: 73–75).
Geburt Geburtsjahr des Patienten. Bei frühen Akten wurde teilweise nur das Alter bei Anstaltseintritt angegeben, sodass dann das ungefähre Geburtsjahr errechnet wurde.
Eintritt frühester Eintritt in die betreffende psychiatrische Einrichtung. Mögliche frühere Aufenthalte in anderen Krankenhäusern werden hier nicht berücksichtigt.
Austritt spätester Austritt aus der betreffenden psychiatrischen Einrichtung. Beim Tod eines Patienten in der Anstalt wurde ein Kreuz an das Austrittsjahr gesetzt. Ggf. vorkommende Unterbrechungen des Anstaltsaufenthalts sowie Verlegungen innerhalb mehrerer Standorte einer Einrichtung wurden nicht erfasst, können teilweise aber den als Faksimile publizierten Aktendeckeln in den Detailansichten zu den jeweiligen Patientenakten entnommen werden.
V-Klasse Verpflegungsklasse. Die Unterbringung eines Patienten erfolgte in den meisten Einrichtungen in einer von drei Verpflegungsklassen mit Zuteilung gemäß der Höhe des Verpflegungsgeldes, die ein Patient oder dessen Familie aufbringen konnte oder mochte. Teilweise sind auch Patienten höherer sozialer Schichten in niedrigen Verpflegungsklassen anzutreffen. Zu weiteren Details über die Verpflegungsklassen am Beispiel von Kaufbeuren-Irsee siehe Schiegg (2022: 44–45).
Beruf Angabe der historischen Berufsbezeichnung(en). Diese wurde(n) direkt aus den Patientenakten übernommen und nicht modernisiert. Erläuterungen zu diesen finden sich z. B. in Ebner, Jakob (2015): Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin: de Gruyter.
Herkunft Angaben von Geburtsort, Wohnort und letztem Aufenthaltsort vor Verbringung in die psychiatrische Einrichtung finden sich oft recht unsystematisch in den Patientenakten und können teilweise nicht differenziert werden. Daher fasst der Oberbegriff „Herkunft“ derartige Angaben zusammen und schlüsselt sie nur teilweise auf. Detailliertere Angaben erfolgen ggf. bei den Detailansichten zur Patientenakte. Bei sehr kleinen Orten wird auch der nächstgrößere Ort angegeben. In den XML-Dateien wurde – soweit möglich – der Wohnort mit GPS-Koordinaten hinterlegt; darauf stützt sich der Geobrowser.
Familienstand Angabe des Familienstands bei Anstaltseintritt. Wegen des oft längeren bzw. mehrfachen Aufenthalts einiger Patienten in den psychiatrischen Einrichtungen und des im Laufe der Zeit möglicherweise wechselnden Familienstands ist diese Angabe manchmal nicht für den gesamten Anstaltsaufenthalt gültig.
Religion Angaben zur Religion der Patienten erfolgen meist recht zuverlässig in den Akten.
Texttypen Unterscheidung von fünf Texttypen, die aus der jeweiligen Patientenakte transkribiert und ins Korpus aufgenommen wurden. Diese werden durch zweistellige Kürzel angezeigt: pp = Privatbrief eines Patienten; po = offizieller Brief eines Patienten; ap = Privatbrief eines Angehörigen; ao = offizieller Brief eines Angehörigen; so = sonstiger Patiententext. Bei den Detailansichten zu den Patientenakten werden insbesondere bei den sonstigen Patiententexten weitere Angaben geliefert. Wegen der enormen Zahl von Patiententexten in den Akten musste sowohl eine Auswahl bei der Erschließung als auch der Aufnahme ins Korpus erfolgen. Zur Erschließung der Patiententexte aus Kaufbeuren-Irsee und den dabei verfolgten Auswahlprinzipien siehe Schiegg (2022: 92–97). Eine komplette Auflistung aller dort gefundenen Patiententexte findet sich ebenfalls in Schiegg (2022: 547–550).
Texte Anzahl der transkribierten Texte in der jeweiligen Patientenakte. Insbesondere Texte von Angehörigen wurden oft nicht vollständig erschlossen und transkribiert (siehe den vorigen Punkt).
Lit. Hinweis auf in Publikationen behandelte Patientenakten. In den Detailansichten zu den Patientenakten erfolgen vollständige bibliographische Hinweise, teilweise auch mit direkt verlinkten Seitenzahlen.